„Es geht darum, dass ihr euch ein zeitliches Fluchtfenster schafft, nicht darum, dass ihr euer Gegenüber absichtlich verletzt“, erklärt Noel Mutschler von Krav Maga Defensio aus Gütersloh. Krav Maga (ein aus Israel stammendes Selbstverteidigungssystem, welches Techniken aus verschiedenen Sportarten, wie zum Beispiel Boxen, Kickboxen, Karate und Judo vereint) ist sein Hobby, das er zum Beruf gemacht hat und nun mit viel Leidenschaft Menschen aller Altersstufen beibringt. Die Klasse 9c und Frau Jenrich haben den Trainer in den Sportunterricht eingeladen als Experten für das Thema Selbstverteidigung. Aber wieso eigentlich? Muss man sich heutzutage selbst verteidigen können?
Die Schüler der 9c, die fast alle zum ersten Mal lernen wie man einen Angreifer auf Abstand hält, um ihn dann anschließend gekonnt zu überlisten, sind sich einig, dass es auf jeden Fall sinnig ist, für den Ernstfall vorbereitet zu sein. Schnell wird ihnen klar, dass dies allerdings mit „hartem Training“ verbunden ist. „Die unterschiedlichsten Angriffssituationen müssen realistisch eingeübt werden, sonst kann man in einer wirklichen Notfallsituation sein Wissen nicht abrufen“, erläutert Noel Mutschler. So nehmen sich die Schüler tatsächlich gegenseitig in den Schwitzkasten, liegen auf dem Boden oder werden von ihrem Übungspartner an die Wand gedrückt. Die Schüler lernen: Selbstverteidigung beginnt im Kopf und die Stimme ist das erste Verteidigungsinstrument. So werden die Schüler dafür sensibilisiert, ihre Umwelt bewusst wahrzunehmen (nicht immer nur auf`s Handy gucken 😊), damit Notfallsituationen gar nicht erst entstehen. Es sei auch wichtig durch seine Körperhaltung Selbstbewusstsein auszustrahlen, meint der Trainer und das geht eben besonders gut, wenn man sich sicher ist im Ernstfall handlungsfähig zu sein. Jemand, der die Techniken der Selbstverteidigung beherrscht, der strahlt das auch aus und sorgt dafür, dass er seltener und hoffentlich nie zum Opfer eines Angriffs wird.
Das Training, das über zwei Doppelstunden ging, kam bei den Schülern gut an. Einerseits wurde viel Neues gelernt und es wurde auch richtig anstrengend, andererseits wurde aber auch viel ausprobiert und gelacht.