Schüler krempeln Ärmel hoch: Toiletten-Sanierung in Eigenregie

Marode und dreckige Schultoiletten sind an fast allen Schulen eine Herausforderung. Es fehlen Hygieneartikel, oftmals sind mutwillige Zerstörung und Vandalismus, Gestank oder eine fehlende Privatsphäre ein Problem. Schüler/-innen leiden extrem darunter, die Schulgemeinschaft ist darüber frustriert und fast alle meiden die Schultoiletten, wenn es irgendwie geht.

Vielerorts teilen Schulen dieses Brennpunktthema, so auch wir an der CJD Sekundarschule. Auf der Webseite des Wettbewerbs „Toiletten machen Schule“ heißt es: „Schulen sind mehr als nur ein Lernort. (…) Schule soll für alle, die dort täglich einen Großteil ihres Tages verbringen, ein Ort sein, an dem sie sich gerne aufhalten. Ein gutes Schulklima zeichnet sich nicht nur durch ein überzeugendes Schulprogramm, die Lernkultur und die gegenseitige Wertschätzung aus. Schule muss auch andere Kriterien erfüllen, um zu genau jenem Ort zu werden, an dem wir uns jederzeit und überall sicher und wohlfühlen können (…). Das schließt die hygienische Situation in der Schultoilette selbstverständlich ein.“ 

In diesem Sinne und in der Überzeugung, dass sich unsere Schüler/-innen selbstbewusst, lösungsorientiert und verantwortungsbewusst einbringen können, sind wir das Thema an unserer Schule nun angegangen. Seit Beginn des Schuljahres 24/25 renoviert der 9er – Profilkurs Kunst nun unser Schultoilettenhaus. Und das nicht nur im regulären Unterricht, sondern auch an Wochenenden oder Feiertagen. Unter der Leitung von Fr. Wilker zu Felsen und mit tatkräftiger Unterstützung von Hr. Dammann und Rainer Bergmann (ehem. Kollege der Sekundarschule) ist ein großartiges Projekt entstanden, dass nicht nur zeigt, was möglich ist, wenn man als Team und „auf Augenhöhe“ zusammenarbeitet, sondern was Schüler/-innen aus eigener Hand erschaffen können. Unsere Schultoiletten sind nicht wiederzuerkennen. LED-Beleuchtung, Graffitiwand, pinke Wände, Ganzkörperspiegel, bunte Wandgestaltungen… ein buntes Feuerwerk ist entstanden.

Durch die finanzielle Unterstützung des Fördervereins und großzügiger Sponsorengelder lokaler Firmen konnte der Kurs hochwertige Materialien verbauen und Handwerker mit ins Boot holen, die den Kurs begleitet haben. 
An einer Sponsorenwand mit Werbeplakaten können sich unsere Schüler/-innen nun zukünftig sogar über Ausbildungsberufe informieren und die Firmen über einfache Kontaktdaten und QR-Codes direkt kontaktieren. Quasi Hand in Hand – zwischen Schule und Ausbildungsbetrieben. 

Alle Kursteilnehmer sind über sich hinausgewachsen und haben handwerklich und menschlich eine Menge dazugelernt. Am 12. Juni können wir das Schultoilettenhaus nun endlich wiedereröffnen und es der Schulgemeinschaft mit einer internen Eröffnungsfeier präsentieren. Wir alle sind sehr stolz auf dieses Projekt. Insbesondere weil wir es damit sogar bis in die Zeitung, ins Radio und sogar ins Fernsehen geschafft haben. Danke an alle, die sich mit so viel Engagement, Zeit und Geduld eingebracht haben. Wir hoffen sehr, dass das Ergebnis dieser Arbeit mit Wertschätzung und Anerkennung lange erhalten bleibt. 

Das Projekt zog auch das Interesse der Medien auf sich. Der WDR berichtete in einem kurzen Beitrag über die Initiative der Schülerinnen und Schüler. In dem Bericht wurde das Engagement und die Eigeninitiative der Jugendlichen hervorgehoben, die nicht nur ihre Schule verschönert, sondern auch gezeigt haben, wie wichtig es ist, Verantwortung zu übernehmen und aktiv etwas zu verändern.

WDR Lokalzeit v. 22.05.2025 >>