Geschichte wird lebendig
Mit diesem Vorhaben war der Jahrgang 6 Anfang Mai bei bestem Wetter im Museum und Park in Kalkriese bei Bramsche. In Kalkriese fand nach derzeitigem Kenntnisstand im Jahr 9 n.Chr. eine kriegerische Auseinandersetzung zwischen den Römern und Germanen statt – die Varusschlacht.
Bei einer anschaulichen Führung durch den Park zogen die Schülergruppen los. Während die eine Gruppe mit Pillum, Schild und Standarte als erste Legion der Römer losziehen, streift die andere Gruppe derweil wie die Germanen durch den Wald.
Die Schülerinnen und Schüler marschierten mit Disziplin und Ordnung wie die Römer durch das Gelände und übten immer wieder ihre Schildkrötenformation für den Angriff. „Erste Reihe: Anlauf nehmen – Pillum werfen – hinhocken und Schild hochhalten. Zweite Reihe: Anlauf nehmen – Pillum werfen – nah ranrücken und Schild hochhalten usw. “
Die Gruppe der Germanen verfolgte in der Zwischenzeit aus dem Wald heraus die marschierenden Römer und griffen diese immer wieder lautstark an. Sie trugen dabei eine germanische Frame, als beispielhafte Waffe der Germanen, bei sich. Auf dem Weg gab es noch spannende Einblicke in das Leben der Germanen und alte Feuerstellen zu sehen.
Bei den nachgespielten Vorbereitungen des Lagers für die Nacht, wo die Römer fleißig buddelten, griffen die Germanen erneut an und nahmen die Waffen der Römer in Beschlag und gewannen die nachgespielte Schlacht.
Anschließend haben die Schülerinnen und Schüler im Museum noch einige archäologische Funde aus Kalkriese bewundert. Dort waren unter anderem die Funde zur Ausrüstung der Römer, wie zum Beispiel eine Maske von einem Reiter und ein alter Schienenpanzer, dem Sensationsfund in Kalkriese aus 2018, ausgestellt.
Nach einer ausgedehnten Mittagspause in der Sonne, in der auch die Dauerausstellung des Museums, die Sonderausstellung zu Bodenschätzen oder die umliegende Landschaft vom Turm aus genauer angeguckt werden konnten, wurde die Handwerkskunst der Germanen genauer unter die Lupe genommen. Mit Feilen und Handbohrern erstellten sie Glücksbringer aus Geweih mit typischen Riefen, Kerben und eingebohrten Augen, die anschließend als Ketten oder Schlüsselanhänger getragen werden können.